Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Ausgleichszulage

Die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete ist eine Subvention landwirtschaftlicher Unternehmer in benachteiligten Gebieten zur Sicherung der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit und zum Ausgleich ständiger natürlicher und wirtschaftlicher Nachteile. In Deutschland gelten 50,6 %, in Österreich 68,6 % der LF als benachteiligte Gebiete.

Benachteiligte Gebiete sind Grenzertragsstandorte, auf denen aufgrund von erschwerten natürlichen Produktionsbedingungen die Tendenz zur Aufgabe der Landwirtschaft höher ist als in nicht benachteiligten Gebieten. Die erschwerten Produktionsbedingungen werden durch Höhenlage, Hangneigung, klimatische Voraussetzungen, Erreichbarkeit, aber auch durch eine geringe Bodenqualität verursacht. Neben den schlechten Produktionsbedingungen sind die benachteiligten Gebiete auch durch eine geringe Bevölkerungsdichte gekennzeichnet.

In Deutschland werden 50 % der landwirtschaftlichen Nutzflächen als benachteilige Gebiete ausgewiesen. Genauere Abgrenzungskriterien regelt die Richtlinie (EWG) 465/1986 der EU.

Ziel der Förderung ist es, in .den abgegrenzten benachteiligten Gebieten (Berggebiete, Benachteiligte Agrarzonen und Kleine Gebiete) die dauerhafte Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zu sichern und somit zur Erhaltung der Landschaft sowie zur Erhaltung und Förderung von nachhaltigen Bewirtschaftungsmaßnahmen beizutragen.

In einem Gemeinschaftsverzeichnis sind alle Gemeinden oder Gemeindeteile, welche auf Kommissions- und Ratsbeschluss in das benachteiligte Gebiet aufzunehmen sind, namentlich aufgelistet. Diese Maßnahme wurde aus dem Bergbauernprogramm der EWG entwickelt.

In Baden-Württemberg beispielsweise entfallen knapp zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche (915.800 ha) auf abgegrenzte benachteiligte Gebiete, die sich insbesondere auf die Mittelgebirgslagen von Schwarzwald, Schwäbischer Alb und Allgäu konzentrieren. Die erschwerten Produktionsbedingungen in diesen Gebieten sind naturbedingt und werden verursacht durch Höhenlage, Hangneigung, klimatische Bedingungen und geringe Bodenqualität. Rund 102.000 ha LF sind den Berggebieten zugeordnet.

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