Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Ökosystem

Räumlich definierte Struktur als Wirkungsgefüge aus Lebewesen, unbelebten natürlichen und vom Menschen geschaffenen Bestandteilen, die untereinander und mit ihrer Umwelt in energetischen, stofflichen und informatorischen Wechselwirkungen (offenes System) stehen. Ökosysteme sind zur Selbstregulation und zur Selbstorganisation befähigt. Ein Ökosystem befindet sich in einem dynamischen Gleichgewicht und manifestiert sich als Ausschnitt aus der Biogeosphäre räumlich im Ökotop.

Ökosysteme können sich verändern und somit langsam in ein anderes Ökosystem übergehen (Sukzession). Sie können auf Störungen empfindlich reagieren ("umkippen") oder aber elastisch in den Ausgangszustand zurückkommen (d.h. belastbar sein).
Die Theorie der Ökosysteme ist in den Naturwissenschaften stark im Fluss.

(s. a. Agrarökosystem)

Hauptökosystem-Typen der Erde
Natürliche/Naturnahe Ökosysteme
  • Ausschließlich oder überwiegend geo-, hydro- und biologisch bestimmte Ökosyteme
Agrar- und Forst-Ökosysteme
  • Grenze zwischen naturnahen und anthropogenen Ökosystemen
  • Vom Menschen bewusst geschaffen und völlig von ihm abhängig
  • Selbstregelung unerwünscht
  • Steuerung von außerhalb
Techno-Ökosysteme
  • Überwiegend aus technischen Bestandteilen zusammengesetzte und durch technische Vorgänge gekennzeichnete Ökosysteme
  • Bewusst für kulturell-zivilisatorisch-technische Aktivitäten geschaffen
  • Nicht selbstregelungsfähig
  • Von Außensteuerung mit hoher Energiezufuhr abhängig
  • Abhängig von umgebenden und sie durchdringenden Bio-Ökosystemen bzw. Agrar- und Fortsökosystemen

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