Lexikon des Agrarraums

Kurt G. Baldenhofer

Zuckerrohrplantage in Australien

Ökologie

Lehre vom Haushalt der Natur. Der Begriff wurde von E. Haeckel 1886 eingeführt für denjenigen Teilbereich der Biologie, der sich mit den Wechselwirkungen zwischen den Organismen und der unbelebten und belebten Umwelt befasst.

Die Ökologie verbindet verschiedene Wissenschaften unter dem Aspekt ihrer Beiträge für das Wechselwirkungsgefüge der Existenzbedingungen von Lebewesen und erfüllt insofern die Funktion einer Brücke zwischen verschiedenen Fachdisziplinen. Ihre spezifische Bündelungskompetenz besteht darin, daß sie einen Rahmen für die Koordination der Beiträge verschiedener Disziplinen bietet und so der Isolierungstendenz empirischer Einzelwissenschaften entgegenwirkt.

Die Ökologie stellt das Basiswissen für einen sachgerechten Umgang mit den natürlichen Existenzgrundlagen des Menschen bereit. Die Kenntnis von Wirkungszusammenhängen, Grundstrukturen und Belastungsgrenzen der die menschliche Existenz tragenden ökologischen Systeme ist unverzichtbare Grundlage jeder Umweltpolitik. Ökologisch orientiertes Handeln ist nicht nur Naturschutz, sondern Langzeitökonomie im Dienste des Menschen. Der Gefährdung der Umwelt kann nur durch ein besseres Ressourcen-Management begegnet werden, das ökonomische und ökologische Gesichtspunkte zugleich berücksichtigt.

Ebenso ist jede Umweltethik wesentlich auf ökologische Forschung angewiesen, weil die spezifisch ethische Frage nach dem, was sein soll, immer nur im Kontext konkreter, von sich aus wirkender empirischer Strukturzusammenhänge beantwortet werden kann. Auf dieser Ebene ist die Ökologie von hoher normativer Relevanz.

Die Ökologie der Landwirtschaft untersucht im wesentlichen die Art der wechselseitigen Interaktionen zwischen den landwirtschaftlichen oder mit der Landwirtschaft assoziierten Organismen und ihrer abiotischen Umwelt.

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